Nitratabbauprozesse im Grundwasserleiter – Möglichkeiten und Nutzen für die Wassergewinnung
Modellierung der Verteilung von Pyrit, Denitrifikationsprozessen, der Rohwasserbeschaffenheit und der Verockerung von Brunnen
Infolge des Nitratabbaus im Grundwasserleiter über Pyrit (autotrophe Denitrifikation) und organisch gebundenen Kohlenstoff (heterotrophe Denitrifikation) steigen die Eisen-, Sulfat- und Hydrogenkarbonatkonzentrationen im Grundwasser. Mischen sich eisenreiche Wässer aus der reduzierten Zone mit Grundwässern aus der oxidierten Zone setzt im Nahbereich der Brunnen eine fortschreitende Verockerung ein. Am Beispiel des Wassergewinnungsgebietes Ortheide (Emsdetten) wurden mithilfe hydrogeochemischer Stoffflussmodellierungen (PhreeqC) unter Verwendung hydrogeochemischer Daten die Verteilung von Pyrit im Untergrund, die Umsatzanteile der Denitrifikationsprozesse sowie die Entwicklung der Rohwasserbeschaffenheit einschließlich der Verockerungsgefährdung der Brunnen abgeleitet. Anhand der lokalisierten „Lieferzonen“ von Nitrat, Eisen und Hydrogenkarbonat zu den Brunnen wurde die wasserwirtschaftliche Sensitivität von landwirtschaftlichen Nutzflächen hinsichtlich der Nitratgefährdung der Rohwässer und der Verockerungsneigung der Brunnen eingestuft.