Der Trink- und Abwasserverband „Bourtanger Moor“ (TAV) als Körperschaft des öffentlichen Rechts ist für die Trinkwasserversorgung sowie Abwasserentsorgung im Altkreis Meppen zuständig. Der TAV betreibt insgesamt drei Wasserwerke. Das alte Wasserwerk Haselünne-Stadtwald, 1974 in Betrieb genommen, belieferte das Versorgungsgebiet jährlich mit ca. 2,0 Mio. m³ Trinkwasser und bereitete bis 2022 max. 360 m³/h Grundwasser zu Trinkwasser auf. Um auch zukünftig eine dauerhaft sichere und langfristig prozessstabile sowie eine quantitativ ausreichende Trinkwasserversorgung gewährleisten zu können, wurde ein Neubau am Standort in Haselünne erforderlich. Die dafür erforderlichen Planungsleistungen wurden von 2018 bis 2020 durch die CAH erbracht. Der Neubau wurde von 2020 bis 2022 realisiert und von der CAH ingenieurtechnisch begleitet. Seit der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerkes im Jahr 2022 können maximal 500 m³/h Wasser aufbereitet werden. Das Bestandswasserwerk gewährleistete während der gesamten Bauzeit die gesicherte Trinkwasserversorgung und wurde Ende 2022 vollständig außer Betrieb genommen.
Durch CONSULAQUA erfolgte zunächst die Aufnahme und Bewertung des Bestandes sowie die konzeptionelle Betrachtung von potenziellen Sanierungs-, Erweiterungs- und Neubauoptionen. Basierend darauf wurde vom TAV entschieden, einen Neubau umsetzen zu lassen. Dieses Projekt der CAH beinhaltet insgesamt den Neubau des Wasserwerkes (Qmax: 500 m³/h) einschließlich zwei Reinwasserbehälter (2 x 750 m³), einer Trinkwasser-pumpstation (Förderleistung max. 600 m³/h) sowie die erforderlichen systemtechnischen Anbindungen an den Bestand, die Außenanlagen inkl. eines Versickerungsbeckens und den Umbau der Reinwasserpumpstation im bestehenden Wasserbehälter und der Absetzbecken.
Die Aufbereitung im neuen Wasserwerk besteht aus einer offenen Vorbelüftung mit Kaskaden und einer anschließenden zweistufigen Filtration (1. Stufe mit inertem Filtermaterial zur Entfernung von Eisen und Ammonium und 2. Stufe mit karbonatischem Filtermaterial zur Entfernung von Mangan und zur Entsäuerung). Die Filter wurden als zweistufige, geschlossene und überstaute Betondruckfilter geplant. Die verfahrenstechnische Auslegung wurde zu Beginn der Planungsleistungen mittels Filterversuchen verifiziert. Im Keller des neuen Wasserwerks wurde ergänzend eine neue Reinwasserpumpstation sowie ein Hydrophor angeordnet.