Wiederanbindung (Reaktivierung) des Ems-Altarms Hembergen
Wasserwirtschaftliche Zukunftskonzepte
Im Rahmen des Ems-Auen-Schutzkonzeptes (EASK) und der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat die Bezirksregierung Münster den ehemaligen Altarm Hembergen wieder in den Flusslauf integriert. Dadurch konnte eine Laufverlängerung der Ems von ca. 1.000 m erreicht werden. Gleichzeitig wurde eine Sekundäraue angelegt (Ersatzaue auf niedrigerem Niveau mit auentypischen Standtort Verhältnissen) und damit eine ökologische Optimierung des Fauna–Flora–Habitat Gebietes (FFH-Gebiet) Emsaue in diesem Abschnitt erreicht. Hierzu wurden im Vorfeld Ausbauvarianten des Gewässerbetts erarbeitet und hydrologische Berechnungen der unter bestimmten Randbedingungen zu erwartenden Wasserspiegellagen der Ems durchgeführt.
Für diese vier unterschiedlichen Ausbauvarianten sollten unter Anwendung eines numerischen Grundwassermodells die Auswirkungen auf das Grundwasser bzw. die Grundwasserhöhen bei mittleren und bei variierenden Wasserständen der Ems (insbesondere Hochwasserlagen) prognostiziert und mögliche Konfliktpunkte mit der bisherigen Landnutzung und Bebauung aufgezeigt werden. Bei zusätzlicher Untersuchung der weiteren Nutzungs-möglichkeiten bzw. -notwendigkeiten des bisherigen „geradlinigen“ Verlaufs des Ems (z. B. Hochwasserentlastung) war unter Berücksichtigung des Konfliktpotentials und der hydrologischen Erfordernisse die vorgegebenen Ausbauvarianten zu optimieren sowie eine Vorzugsvariante des Ausbaus für die weiteren Planungen zu empfehlen. Die Untersuchungsergebnisse waren zudem Grundlage für das wasserrechtliche Genehmigungsverfahren. Das Grundwassermodell bzw. die Untersuchungsergebnisse wurden im Rahmen der Umsetzung der Maßnahmen zur Beratung, zur Beweissicherung und zum Objektschutz eingesetzt. In den Jahren 2016 – 2019 erfolgten die baulichen Arbeiten zur Renaturierung und zum Anschluss des Altarms. Weitere Informationen zu diesem Projekt sind über den Veröffentlichungs-Link abrufbar.