Nachlassender Nitratabbau im Grundwasser und deren Folgen – abgestufte modellgestützte Bewertungsansätze für die Wasserwirtschaft
Ein Thema, das die meisten Wasserversorger nicht nur im Norden Deutschlands beschäftigt: In vielen Wassergewinnungsgebieten gewährleisten Abbauprozesse im Grundwasserleiter die Minderung der Nitratbelastung und ermöglichen so eine Förderung von nitratarmen Rohwässern. Das Nitratabbauvermögen im Grundwasserleiter ist allerdings eine endliche Ressource und wird nach und nach verbraucht. Bei unveränderten Eintragsbedingungen führt dies früher oder später zu unerwünschten steigenden Nitratkonzentrationen im Grund- und Rohwasser.
CONSULAQUA Hamburg und Hildesheim hat zusammen mit weiteren Institutionen und mit Unterstützung zahlreicher Wasserversorger ein vom DVGW gefördertes Forschungsprojekt durchgeführt, um die Konsequenzen des nachlassenden Nitratabbauvermögens für 38 Gewinnungsgebiete in Niedersachen, Hessen und NRW zu untersuchen und zu bewerten. Anhand einer vierstufig angelegten Vorgehensweise unter Anwendung unterschiedlich aufwendiger hydrochemischer Modelle und Methoden konnten sowohl die Folgen und Risiken einer Nitratbelastung des Rohwassers erkannt und bewertet, als auch die Wirkung von Grundwasserschutzmaßnahmen unter Berücksichtigung ablaufender Abbauprozesse aufgezeigt werden.