Hydrogeochemische Modellierung der Rohwasserqualität – ein Planungs- und Prognoseinstrument
Die Nitratverschmutzung des Grundwassers durch den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln und Gülle in der Landwirtschaft ist in vielen Ländern ein zunehmendes Problem und stellt eine große Gefahr für die Trinkwasserversorgung dar. Die Sicherstellung der künftigen Trinkwasserversorgung erfordert eine nachhaltige Bewirtschaftung der Wasserressourcen sowohl hinsichtlich der Menge als auch der Qualität. Wie das Fallbeispiel des Wasserwerks Rasseln (Mönchengladbach, Deutschland) zeigt, wurde ein reaktives Transportmodell entwickelt. Das Modell berechnet die Entwicklung der Grund- und Rohwasserqualität für jeden der drei für die Trinkwassergewinnung genutzten Grundwasserleiter unter Berücksichtigung aller relevanten hydrogeochemischen und geohydraulischen Prozesse sowie zeitlicher Veränderungen der Düngemittel- und Gülleausbringung auf Ackerflächen. Die beobachteten Trends der Rohwasserqualität können rückwirkend nachvollzogen werden. Für vordefinierte Szenarien des Nitrateintrags werden Langzeitprognosen der Rohwasserqualität berechnet. Damit ist dieses Modell ein geeignetes Instrument, um die Wirksamkeit von landwirtschaftlichen Maßnahmen auf die Entwicklung der Rohwasserqualität zu testen.