Consulaqua U5 Schutz vor Starkregen Ueberflutung 1
Projekt

Schutz vor Starkregen und Überflutung – U-Bahnlinie U5

Expertise: Regenwasser

Untersuchung zum Schutz vor Starkregen und Überflutung der geplanten U-Bahnlinie U5

Die Hamburger Hochbahn AG plant, das städtische Nahverkehrsnetz um eine neue U-Bahnlinie (U5) zu erweitern und so das Verkehrsnetz attraktiver und zukunftsfähiger zu gestalten. Generalplaner für das Projekt U5 Mitte (insgesamt 18 Haltestellen) ist die Ingenieursgemeinschaft U5-Mitte (WTM Engineers, Schüßlerplan, ISP-ZT). Im Rahmen der Entwurfs- und Genehmigungsplanung sind verschiedene Fachgutachten vorgesehen, unter anderem zum Schutz vor Starkregen und Überflutung. Die Bearbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit HAMBURG WASSER (HW) und dem von HW erstellten Modell.

Für alle Öffnungen in die unterirdischen U-Bahnanlagen (Treppenzugänge, Aufzüge, Notausgänge etc.) sind Betrachtungen gemäß Arbeitsblatt DWA-A 118 Schutz vor Überflutungen durch Starkregen für Ereignisse mit SRI-6 (T = 50 a) anzustellen. Darüber hinaus werden Extremereignisse (ab SRI-8) simuliert und analysiert, um Erkenntnisse für den Abwägungsprozess zwischen höherem baulichen Aufwand und einem höheren Schutzniveau zu liefern. Die Ergebnisse dieser Betrachtungen sind bei der weiteren Planung der Bauwerke zu berücksichtigen.

Die Untersuchung erfolgt in zwei Schritten: Eine Ersteinschätzung erfolgt anhand der Verschneidung der geplanten Bauwerksöffnungen mit der bestehenden Starkregengefahrenkarte der Stadt Hamburg und einer anschließenden Bewertung. Anschließend werden Überflutungssimulationen mit den Planungszuständen von Oberfläche und Kanalnetz durchgeführt. Die Simulation erfolgt mit dem von HW erstellten detaillierten numerischen bidirektional-gekoppelten 1D-2D-Über-flutungsmodell, welches mit der Software scenarify (ehemals: VISDOM) der Forschungseinrichtung Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung (VRVis) erstellt wurde und sowohl den Oberflächenabfluss als auch das Kanalnetz sowie Wechselwirkungen abbildet.

Für die ersten bearbeiteten Haltestellen (Jarrestraße und Borgweg) ergab sich durch die durchgeführten Untersuchungen, dass einige Zugangsanlagen unter Anpassung der Oberfläche im Nahbereich eines solchen, höher im Gelände herauskommen müssen, als bisher in der Vorplanung vorgesehen wurde. Häufig erhöhen kleine Anpassungen wie lokale Anrampungen oder zusätzliche Stufen das Schutzniveau vor Überflutungen. Consulaqua wird gemeinsam mit HW alle weiteren 16 Haltestellen untersuchen.

Auftraggeber: WTM Engineers GmbHFinanzier: Hamburger Hochbahn AGLand & Ort: Hamburg Projektzeitraum: Seit 2023 - fortlaufend
Erbrachte Leistungen:
  • Datenübernahme und Aufbereitung (Geländemodell, Bauwerke, Gebäude und Kanalnetz)
  • Voranalyse der Bauwerksöffnungen anhand der Wassertiefen und Fließwege der Starkregengefahrenkarte
  • Anpassung und Überprüfung des bidirektional-gekoppelten 1D-2D Überflutungsmodells (HW)
  • Berechnung verschiedener Überflutungsszenarien
  • Analyse der Überflutungsgefährdung
  • Vorschläge zur Verhinderung oder Reduzierung von Überflutungen

Bildnachweis

Foto von Hamburg Wasser