Zukunftskonzept Wasserversorgung im Landkreis Osnabrück
Die Erstellung eines Zukunftskonzeptes zur Wasserversorgung für den Landkreis und die Stadt Osnabrück erfolgte in Zusammenarbeit mit der ahu GmbH, Aachen. Wesentliche Inhalte des Zukunftskonzepts waren die Erhebung der IST-Situation (inkl. Defizit- und Konfliktanalyse), die fachliche Herleitung von Prognoseansätzen für die Jahre 2030, 2050 und 2100 sowie die Erarbeitung von Zukunftsstrategien im Hinblick auf Wasserbedarf, Grundwasserdargebot und Versorgungsinfrastruktur und die Entwicklung einer Kommunikationsstrategie. Mit den Ergebnissen sollen die Entscheidungsträger aus Verwaltung und Politik in die Lage versetzt werden, die Wasserversorgung für alle Nutzergruppen nachhaltig sicherzustellen.
Die Analyse der Ist-Situation basiert auf einer umfangreichen Bestandsaufnahme der wasserwirtschaftlich relevanten Kenndaten und berücksichtigt mit dem Datensatz 2018 bereits ein Trockenjahr. Die Ergebnisdarstellung erfolgte sowohl separat für die Versorgungsgebiete der fünf maßgeblichen Wasserversorger („Betrachtungsräume“) als auch für das gesamte Projektgebiet. Ergänzende Informationen wurden in Steckbriefen dokumentiert. Eine besondere Herausforderung des Projekts bestand darin, für die Sektoren „Industrie / Großkunden“, „Landwirtschaft“ und „Wasserversorgungsunternehmen“ belastbare Entwicklungsszenarien zum Wasserbedarf für die Prognosezeiträume zu erarbeiten. Daher wurden die zu erwartenden Entwicklungen in Gesprächen mit den Stakeholdern diskutiert und abgestimmt. Aufgrund der generellen Prognoseunsicherheiten wird die Entwicklung der maßgeblichen Stellgrößen (Dargebot, Bedarf) in Entwicklungskorridoren dargestellt, um die Spannbreite der Prognosedaten zu veranschaulichen.
Als wesentliche Treiber des zukünftigen Bedarfs wurden die Anforderungen an die Landwirtschaft (Beregnungsbedarf als indirekte Auswirkung des Klimawandels und Wasserbedarf der Tiere über veränderte Qualitätsanforderungen) sowie die pro- Kopf-, Eigen- und Spitzenbedarfsentwicklung identifiziert. Zudem ist die wirtschaftliche Entwicklung für die Bedarfe der Industrie und des Gewerbes ausschlaggebend. Hinsichtlich der technischen Infrastruktur sind Auslastungsgrade und Zustandsbewertungen wichtige Basisgrößen für die weiteren Betrachtungen. Parallel zur Erarbeitung des Zukunftskonzeptes für den Landkreis und die Stadt Osnabrück fand mit den Fachbehörden ein intensiver Austausch zu den Prognoseansätzen des landesweiten Wasserversorgungskonzeptes statt.